Wer übernimmt die Kosten der Behandlung?
Was ist Psychotherapie, was ist Verhaltenstherapie?
Psychotherapie ist über die Diagnostik hinaus die psychologische Behandlung
psychischer oder psychosomatischer Störungen mit dem Ziel ihrer Heilung oder Linderung.
Die Verhaltenstherapie bzw. kognitive
Verhaltenstherapie gehört neben der Psychoanalyse zu den im Psychotherapeuten- und Sozialgesetz anerkannten und gegenüber den Krankenkassen abrechnungsfähigen Psychotherapieformen. In ihren
Grundannahmen geht die Verhaltenstherapie davon aus, dass für die aktuell vorliegenden Probleme und Beschwerden eines Menschen dessen Lernerfahrungen aus der gesamten Lebensgeschichte
sowie gegenwärtige Belastungen eine entscheidende Rolle spielen. In der Verhaltenstherapie geht es deshalb nach einer Analyse der Bedingungen für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Beschwerden und Probleme
darum, mit Unterstützung des Therapeuten neue Lernerfahrungen zu machen und Problemlösungen zu erarbeiten, die ein möglichst beschwerdefreies Leben ermöglichen. Von entscheidender Bedeutung für den
Therapieerfolg ist dabei Ihre aktive Mitarbeit. - Während Sie der Kletterer sind, ist der Therapeut Ihr Assistent, der sowohl den Berg als auch das Kletterwerkzeug kennt und Ihnen beim Aufstieg hilft.
Was müssen Sie tun, wenn Sie eine Psychotherapie beginnen wollen?
Wenn Sie eine Psychotherapie beginnen wollen oder
klären wollen, ob zur Bewältigung ihres Problems eine Psychotherapie sinnvoll ist, melden Sie sich bitte telefonisch für ein psychotherapeutisches Abklärungsgespräch an.
Sollte sich in diesem Gespräch eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung bestätigen und wir treffen die gemeinsame Entscheidung, dass die Behandlung in meiner Praxis stattfinden soll, erfolgen als nächstes (evt. nach einer Wartezeit) maximal vier "Probesitzungen".
Die Kosten der "Probesitzungen" übernimmt Ihre Krankenkasse ohne vorherigen Antrag. Da die erfolgreiche Durchführung einer Psychotherapie eine
vertrauensvolle Beziehung zwischen Therapeut und Patient voraussetzt (wer beginnt schon eine Klettertour mit jemandem, dem er nicht vertraut), ist ein Ziel
dieser vier Sitzungen, zu klären, ob sich zwischen Ihnen und mir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickeln kann.
Zudem erfolgt in diesen Sitzungen
- die Durchführung der Diagnostik zur genauen Einordnung der Probleme
- die Auseinandersetzung damit, welche Ziele Sie im Rahmen der Therapie
erreichen wollen
- die Therapieplanung und, soweit die Therapie nicht privat finanziert werden soll,
- die Beantragung der Therapie bei Ihrer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse.
Wie lange dauert eine Psychotherapie?
So wie die Länge einer Klettertour davon abhängt, wie hoch und steil der Berg ist
und welche Erfahrungen der Kletterer mitbringt, hängt auch die Länge der Therapie vom Störungsbild und von Merkmalen des Patienten ab. Es gibt Störungsbilder, die
im Rahmen von 10 Therapiesitzungen behandelbar sind, aber auch solche, die eine längerfristige Perspektive von 60 oder mehr Sitzungen erfordern.
Beim Erstantrag einer Therapie ist am Anfang die Beantragung einer
Kurzzeittherapie von zwei mal 12 Sitzungen oder einer Langzeittherapie mit 60 Sitzungen möglich. Je nach Behandlungsverlauf kann ein Folgeantrag gestellt werden.
Wer übernimmt die Kosten der Behandlung?
Während die Krankenkassen die Kosten des Abklärungstermins und der vier probatorischen Sitzungen ohne
vorherige Bewilligung übernehmen (bitte Versicherungskarte zum Erstgespräch mitbringen), muss für die Kostenübernahme der danach folgenden Therapiesitzungen eine Bewilligung Ihrer Krankenkasse vorliegen. Die
notwendigen Antragformulare liegen in der Praxis vor.
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